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AG Schwartz

Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit zwei wissenschaftlichen Schwerpunktthemen: Therapieoptimierungen bei der akuten lymphatischen Leukämie des Erwachsenen und Infektionen bei immunsupprimierten Patienten.

Therapieoptimierung bei der akuten lymphatischen Leukämie

reifzellige B-Linien ALL, L3-Morphologie

Die Therapie der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) des Erwachsenen ist in Deutschland durch die GMALL-Studiengruppe sehr gut standardisiert und wird in fortlaufenden Therapieoptimierungsstudien, die seit der Gründung der GMALL-Studiengruppe vor mehr als 30 Jahren an der Universitätsklinik Frankfurt a.M., kontinuierlich verbessert. Die Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie am Campus Benjamin Franklin nimmt nicht nur seit mehr als 25 Jahren an den Therapieoptimierungsstudien der GMALL-Studiengruppe teil, sondern führt für diese Studien die zentrale immunzytologische und molekulargenetische Diagnostik durch. 

Neben Therapieoptimierungsstudien sind vielversprechende immuntherapeutische Ansätze für die Therapie der ALL in der klinischen Entwicklung. Den bispezifischen, monoklonalen Antikörper Blinatumomab haben wir in mehreren klinischen Studien bei Patienten mit ALL eingesetzt. Die Daten aus internationalen Studien haben in 2014 zur Zulassung von Blinatumomab in einem beschleunigten Zulassungsverfahren in den USA geführt. In der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie am Campus Benjamin bestehen aufgrund der durchgeführten Studien sehr weitreichende Erfahrungen mit diesem monoklonalen Antikörper und es wurden bereits erste Patienten außerhalb von Studien mit Blinatumomab behandelt.

Infektionen bei immunsupprimierten Patienten

Pulmonale Mucormykose

Intensive Chemotherapien bei Patienten mit Leukämien, Lymphomen, soliden Tumoren oder Transplantationen von Blutstammzellen oder Organen führen zu einer Schwächung des Immunsystems und begünstigen Infektionserkrankungen. Eine relativ häufige infektiöse Komplikation ist bei diesen Patienten eine besondere Form einer Pilzinfektion, die invasive Lungenaspergillose, wobei die Prognose dieser Infektion in den letzten Jahren durch neue therapeutische und prophylaktische Ansätze wesentlich verbessert werden konnte. Andere Pilzinfektionen der Atemwege (z.B. Mucormykose) treten insgesamt seltener auf, sind aber schwieriger zu behandeln, so daß weitere Verbesserungen in der frühzeitigen Diagnostik und der therapeutischen Optionen dringend notwendig sind.

Neben Infektionen durch Pilze und Bakterien stellen Virusinfektionen ein weiteres Problem bei immunsupprimierten Patienten dar. Neben Reaktivierungen latenter Infektionen (z.B. Hepatitis, Cytomegalievirus) können Neuinfektionen mit anderen Virusarten, insbesondere in Ausbruchssituationen oder bei Pandemien, (z.B. Norovirus, Influenza) bei diesen Patienten bedrohliche Komplikationen verursachen. Neben der Entwicklung neuer Pharmaka zeichnen sich vielversprechende Fortschritte in der Impfstoffentwicklung ab, die in den kommenden Jahren zu einer wesentlichen Reduktion des Erkrankungsrisikos bei immunsupprimierten Patienten führen könnten.

Charité-eigene Studie unserer Klinik zur Therapie von ZNS-Lymphomen

Nach wie vor ist eine Therapie mit hochdosiertem Methotrexat Bestandteil aller wesentlicher Therapieschemata zur Behandlung des ZNS-Lymphoms. Unsere Klinik testet nun in einer eigenen Studie (Investigator Initiated Trial) den Einsatz eines neuen Medikaments (Glucarpidase) als Zusatz zur Methotrexat-Therapie für Patientinnen und Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung, für die aufgrund der erheblichen Gefahr lebensbedrohender Komplikationen eine Therapie mit Methotrexat bislang nicht möglich war. Glucarpidase ist ein Enzym welches Methotrexat sehr rasch in nicht-toxische Abbauprodukte spaltet. 

Publikationen (Auswahl):

Schwartz S, Kontoyiannis DP, Harrison T, Ruhnke M. Advances in the diagnosis and treatment of fungal infections of the CNS. Lancet Neurol 2018, 17: 362-372.

Gökbuget N, Kneba M, Raff T, Trautmann H, Bartram CR, Arnold R, Fietkau R, Freund M, Ganser A, Ludwig WD, Maschmeyer G, Rieder H, Schwartz S, Serve H, Thiel E, Brüggemann M, Hoelzer D. Adults with acute lymphoblastic leukemia and molecular failure display a poor prognosis and are candidates for stem cell transplantation and targeted therapies. Blood 2012, 120: 1868-76.

Schwartz S, Vergoulidou M, Schreier E, Loddenkemper C, Reinwald M, Schmidt-Hieber M, Flegel WA, Thiel E, Schneider T. Norovirus gastroenteritis causes severe and lethal complications after chemotherapy and hematopoietic stem cell transplantation. Blood 2011, 117: 5850-5856.

Burmeister T, Meyer C, Schwartz S, Hofmann J, Molkentin M, Kowarz E, Schneider B, Raff T, Reinhardt R, Gökbuget N, Hoelzer D, Thiel E, Marschalek R. The MLL recombinome of adult CD10-negative B-cell precursor acute lymphoblastic leukemia: results from the GMALL study group. Blood 2009, 113: 4011-4015.

Schwartz S, Ruhnke M. Aspergillus sinusitis and cerebral aspergillosis. In Aspergillus fumigatus and Aspergillosis (Hrsg. Latgé JP, Steinbach WJ). S. 301-317. ASM Press 2008.

Schwartz S, Ruhnke M, Ribaud P, Corey L, Driscoll T, Cornely O, Schuler U, Lutsar I, Troke P, Thiel E. Improved outcome in central nervous system aspergillosis, using voriconazole treatment. Blood 2005, 106: 2641-2645.