
Myelodysplastisches Syndrom
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Myelodysplastisches Syndrom (MDS)
Das MDS ist eine der häufigsten hämatologischen Erkrankungen, deren Ursache in einer Fehlbildung des Knochenmarks (aus dem Griechischen „Myelo“ = Mark und „Dysplasie“ = Fehlbildung) liegt. Sie tritt häufig in höherem Alter auf mit einem durchschnittlichen Erkrankungsalter von > 70 Jahren. Genetische Veränderungen der Blutstammzellen führen dazu, dass die im Knochenmark gebildeten Blutzellen unreif und verformt sind oder in zu geringer Anzahl in das Blut abgegeben werden. Das führt zu einem Mangel an gesunden Blutzellen, was wiederum zu Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Luftnot, Blutungsneigung, und erhöhter Infektanfälligkeit führen kann. Gleichzeitig kommt es zu einer Vermehrung unreifer Blutzellen (Blasten), wodurch das MDS in eine sogenannte sekundäre Akute Myeloische Leukämie (AML) übergehen kann.
Da das MDS einen ganz unterschiedlichen Verlauf nehmen kann- von über Jahre stabilen Blutwerten bis hin zu schnellen Übergängen in eine Leukämie- sind auch die Behandlungsmöglichkeiten entsprechend vielfältig. Diese erstrecken sich von einfacher Beobachtung und Kontrolle (watch and wait) über regelmäßige Blutübertragungen (Transfusionen), sogenannte zielgerichtete Therapien wie Lenalidomid, demethylierenden Substanzen wie Azacytidin bis hin zu sehr intensiven Therapien wie der allogenen Stammzelltransplantation.
Das Wissen über die Vielgestaltigkeit des MDS hat sich in den letzten Jahren durch ein höheres Verständnis der molekularen Veränderungen deutlich verbessert. Die Einschätzung des Krankheitsverlaufes und auch die Auswahl möglicher Therapiemöglichkeiten stützt sich dabei heute zunehmend auf breite, auch molekulargenetische Untersuchungen die in individualisierte Therapieentscheidungen einfließen.
Unsere Sprechstunde
In unserer MDS-Spezialsprechstunde bieten wir Ihnen eine umfassende individuelle Beratung zu Ihrer Erkrankung, deren Verlauf, sowie über Therapiemöglichkeiten und begleitende, unterstützende Behandlung.
Hierbei besprechen wir mit Ihnen, welche bereits zugelassenen Therapieoptionen für ihre individuelle Krankheitssituation zur Verfügung stehen und prüfen, ob für Sie darüber hinaus die Möglichkeit eines innovativen Therapiekonzeptes im Rahmen aktueller Studien mit neuen, noch nicht zugelassenen zielgerichteten Medikamenten verfügbar ist.
Bei Erstdiagnose oder bei Verschlechterung der Blutwerde im Verlauf führen wir eine umfassende Abklärung und Untersuchung (Zytologie, Immunphänotypisierung, Molekulargenetik, Zytogenetik u.a.) durch.
Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren niedergelassenen hämatologisch-onkologischen Kollegen besteht die Möglichkeit einer heimatnahen Betreuung und Behandlung.
In unserer experimentellen Forschung untersuchen wir den Einfluss genetischer Veränderungen auf die Entwicklung des MDS und als Angriffspunkte für neue Therapien .
Was wir Ihnen bieten
- Individuelle ausführliche Beratung zu Ihrer Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten
- Modernste Diagnostik einschließlich molekulargenetischer Untersuchungen
- Therapieempfehlungen durch interdisziplinäre Tumorkonferenzen
- Personalisierte ambulante Therapie in unserer Interdisziplinären Ambulanz nach den neuesten internationalen Standards, falls notwendig auch rasche stationäre Versorgung
- Innovative Behandlungsmöglichkeiten im Rahmen klinischer Studien
- Beratung und Vorbereitung zur allogenen Stammzelltransplantation
Was müssen Sie mitbringen?
Bitte bringen Sie alle Unterlagen und Befunde (Arztbriefe, aktuelle Blutbilder und Blutbilder im Verlauf, Befunde zu bereits erfolgten Untersuchungen/ Knochenmarkdiagnostikbefunde soweit vorhanden) zu Ihrem Termin mit.
Ihre Ansprechpartner

Stellv. Klinikdirektor, Schwerpunkt Akute Myeloische Leukämie, Multiples Myelom

